Daniela Danz

Geboren 1976 in Eisenach. Studium der Kunstgeschichte und Germanistik, architekturhistorische Promotion. Seit 2002 freiberuflich als Autorin und Kunsthistorikerin tätig. Lehraufträge an den Universitäten in Osnabrück und Hildesheim. Arbeitsgebiete: Lyrik, Prosa, Essay, Kindertexte, Libretti, Übersetzungen. 2008 gründete sie die Schülerschreibwerkstatt „Svolvi“ mit Projekten an ausländischen Schulen (bisher in Albanien, Armenien, Indien). Von 2013 – 2020 Leiterin des Schillerhauses in Rudolstadt, seit 2021 Leiterin eines Bundeswettebwerbs für Kinder und Jugendliche. Vizepräsidentin Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, Mitglied der Jury der Deutschen Schillerstiftung von 1859 und des Kuratoriums der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen. Jüngste Auszeichnungen: Orphil Preis der Stadt Wiesbaden 2021, Deutscher Sprachpreis 2022, Stipendium der Kulturakademie Tarabya 2022.

Klassenstufen: 1. Klasse, 10. Klasse, 2. Klasse, 3. Klasse, 4. Klasse, 5. Klasse, 6. Klasse, 7. Klasse, 8. Klasse, 9. Klasse, Oberstufe

Elemente/Werkstätten: Werkstatt: Schreiben

Kontaktdaten

Anschrift: 99448 Kranichfeld
E-Mail: mail@chiragon.de
Web: chiragon.de

Themenangebot

Lesungen im Umkreis von jeweils 25 km um Kranichfeld oder Rudolstadt.

Lesungen für alle Altersstufen, besonders gern in Kombination mit (kleinen) Schreibaufgaben oder Gesprächen.

Ein besonderes Interesse hat die Autorin an fächerübergreifender Arbeit, bei der die Schüler angeleitet werden, zu Themen, die in anderen Fächern erarbeitet worden, Texte zu verfassen und diese zu präsentieren.

Themen: Politische Lyrik, Mythos, Lebenswege, Das Verschwiegene.

Bibliographie

„Nichts ersetzt den Blick ins Gelände“, Essays, Wallstein Verlag, Göttingen 2023

„Epitaph für Finn“, „CORONA I – IV“, Anthologie „Wer will schon in den Süden“, Illustrationen Martin Schink, Hg. FBK für Thüringen e.V., Verlag Tasten & Typen, Bad Tabarz, 2021.

„Wildniß“, Gedichte, Wallstein Verlag, Herbst 2020.

„Lange Fluchten“, Roman, Wallstein Verlag, Göttingen 2016

„Fuchshaft“, Anthologie „Bis bald im Wald“, KLAK Verlag 2015

„V“, Gedichte, Wallstein Verlag Göttingen, 2014

„Pontus“, Gedichte, Wallstein Verlag Göttingen, 2009

„Türmer“, Roman, Wallstein Verlag Göttingen, 2006

„Serimunt“, Gedichte, Wartburgverlag Weimar, 2004

„Arachne“, Literarische Gesellschaft Thüringen e. V. Weimar, 2002

 

Beiträge in Zeitschriften (Manuskripte, L.- Der Literaturbote) und Anthologien sowie wissenschaftliche Veröffentlichungen.

Auszeichnungen

Deutscher Preis für Nature Writing (gemeinsam mit Martina Kieninger), 2019.

Berliner Kunstpreis der Akademie der Künste Berlin, 2018.

Writer in Residence der Queen Mary University of London, 2017

Stipendium der Deutschen Akademie Rom Casa Baldi, 2016

Rainer-Malkowski-Preis, gemeinsam mit Mirko Bonné, 2014

Arbeitsstipendium des Deutschen Literaturfonds e.V., 2013

Tübinger Stadtschreiberin, 2012

Harald-Gerlach-Stipendium des Landes Thüringen, 2012

Stipendium des Else-Heiliger-Fonds, 2010

Stipendium der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, 2009

Stipendium der Stiftung Niedersachsen, 2008

Hermann-Lenz-Stipendium, 2006

Georg-Kaiser-Förderpreis des Landes Sachsen-Anhalt, 2005

Stipendium des Deutschen Literaturfonds e.V., 2005

Stipendium der Stiftung Kulturfonds, 2004

Hessisch-Thüringischer Literaturpreis, 1997, 2000, 2001

Leseprobe

Fuchshaft

Es war der Tag, als Papa ausziehen wollte, und seltsamerweise begann sogar dieser Tag mit einem Morgen.

Man wacht auf, denkt, man habe verschlafen, erinnert sich, dass Sonntag ist, und erinnert sich, dass es der Tag ist, an dem Papa ausziehen will. Man wünscht, man wäre nicht wach geworden, und fragt sich, auf welche Weise nun das, was passieren muss, passieren wird.

Mit müden Augen blinzle ich ins Tageslicht, sehe die Dinge in meinem Zimmer an wie ein Fremder. Ja, ich habe das schönste Zimmer bekommen, für mich allein, weil ich der Große bin, meine kleinen Schwestern müssen sich eines teilen. Aber ich würde lieber in einem Kellerloch wohnen, wenn nur Papa bei uns bliebe. Ich lausche auf die Geräusche, die durch meine angelehnte Zimmertür dringen, und frage mich, ob er gerade schon alle seine Sachen aus dem Haus trägt. Ich versuche mir vorzustellen, was er sagt, wenn er sich nachher von uns verabschiedet. „Tschüss, war schön mit euch“? Oder sagt er: „Ich bin ja nicht aus der Welt“ oder „Glaubt mir, es ist für mich auch schwer“ oder „Besucht mich mal“? Oder einfach nur: „Machst du das Tor zu, Großer?“

Ob Papa uns noch Frühstück macht, ganz normales Sonntagsfrühstück? Das würde ihm ähnlich sehen, alles so wie immer zu machen. Dabei ist alles kaputt! Mist ist das! Ich schwinge meine Beine aus dem Bett und setze mich auf die Kante. Von hier aus kann ich durch die offenen Vorhänge nach draußen schauen. Der Hof liegt in der Sonne. Unser riesiger Betonhof. Den wollten wir zu einer Obstwiese machen, als wir hier eingezogen sind. Vor drei Jahren war das, und jetzt sieht er immer noch genauso aus wie damals. Das hohe Unkraut, die Holunderbüsche und der rostige Maschendrahtzaun. Dahinter der Wald. „Wir ziehen in den Wald“, hatten Mama und Papa damals gesagt. „Na ja, zumindest an den Waldrand.“ Wenn ich gewusst hätte, dass es so ausgeht, ich wäre nicht mitgekommen.

Ich schließe meine Augen und würde mir gern etwas wünschen, aber ich glaube nicht, dass Wünschen hilft. Sonst würde Papa heute nicht gehen. Denn ich hab in Gedanken schon alles, was ich habe, dafür hergegeben, dass er bleibt. Als ich die Augen öffne und wieder auf den Hof sehe, ist da mit einem Mal ein Fuchs. Nein, zwei Füchse. Einer vorn auf dem Hof, der andere hinten unter den Büschen. Vielleicht passieren doch manchmal Wunder, nur andere, als man denkt.

Da höre ich Geräusche im Treppenhaus. Papa? Und wenn er nun einfach geht, ohne Tschüss zu sagen?

Ich renne aus meinem Zimmer. Tatsächlich steht er da, mit einer Reisetasche in der einen und dem Autoschlüssel in der anderen Hand.

„Du wolltest uns nicht Tschüss sagen?“ Die Tränen schießen mir in die Augen. „Du wolltest einfach gehen?“

„Nein, Chris – das heißt – ja. Ich dachte, dass es noch schlimmer wird, wenn ihr mich gehen seht.“

Ich falle ihm in die Arme und drücke ihn, so fest ich kann. Ich glaube, weil ich eigentlich eine Mordswut auf ihn habe. Aber das merkt er nicht und sagt: „Na, na, ist doch gut. Ist gut, Großer. Mach‘s mir nicht noch schwerer.“

Das sagt er seit Wochen. Als ob wir uns von ihm scheiden lassen wollten! Ich drücke ihn fester und hoffe, dass es ihm wehtut, so wie es mir wehtut

„Komm“, sagt er noch einmal und klimpert mit den Schlüsseln. Doch da fällt es mir wieder ein. „Du kannst jetzt nicht weg, Papa, da sind zwei Füchse auf dem Hof.“

„Füchse? Wie sind die denn reingekommen?“

„Weiß ich nicht, aber jetzt sind sie da und du darfst sie nicht verjagen.“

„Also gut“, sagt er, indem er die Reisetasche absetzt und den Schlüssel auf das Schränkchen legt. „Dann zeig sie mir mal, deine Füchse.“

Ich führe ihn ans Küchenfenster. Hoffentlich sind sie nicht schon wieder weg. Erst sehe ich nur einen, dann auch den zweiten, der sich gerade ins Gras duckt. „Tatsache. Der Große fängt Wühlmäuse. Siehst du, er duckt sich etwas und hält den Schwanz ganz gerade“, flüstert Papa.

„Hören die uns?“, frage ich.

Papa richtet sich auf. „Nein, sie hören uns nicht. Es ist nur eine Gewohnheit von mir, weil ich beim Jagen immer flüstern muss. Sie können zwar gut hören, aber so gut nun auch wieder nicht. Und vor allem können sie uns hier drinnen nicht wittern. Schau, da hinten über den Kompost kommt auch die Fähe – und noch zwei Welpen. Jetzt wissen wir auch, wie die hier reinkommen.“ Papa schüttelt lächelnd den Kopf, ein bisschen, als bewundere er die Füchse. Dann zeigt er wieder aus dem Fenster. „Und jetzt hat der Kleine dort hinten eine Spur, aber er ist noch zu langsam. Er muss das Anschleichen erst lernen. Deswegen machen sie ja den Ausflug, damit die Kleinen das Jagen lernen. Nicht mehr lang, dann müssen sie sich alleine durchschlagen.“

Wie wir, denke ich. Papa scheint das aber nicht zu denken, er lächelt. So, wie er gerade da steht und lächelnd in den Wald rausschaut, sieht er gar nicht aus, als könnte er Tiere totschießen.

„Wer kommt denn da?“, fragt Papa jetzt und dreht sich zur Tür, wo meine beiden kleinen Schwestern in Schlafanzügen hereinkommen.

„Papa“, ruft die Kleine und klammert sich an seine Beine.

„Scht, Inga“, sagt er, „draußen sind Füchse.“

Was denn nun – hören sie uns oder nicht?

Linn: „Heb mich mal hoch.“

Inga: „Mich auch.“

Also gut, jetzt haben die ihn sich gekrallt, so kann er immerhin nicht weg. In dem Moment fällt mir auf, dass ich Mama heute früh noch nirgends gesehen habe. Ich gehe ins Bad, ins Schlafzimmer, in die Stube und in unsere Zimmer, kann sie jedoch nirgendwo finden. Als ich ratlos im Flur stehe, fällt mein Blick auf den Schlüsselbund, den Papa dort liegengelassen hat.

Ich starre ihn an, mein Herz beginnt zu pochen, weil mir plötzlich eine Idee kommt: Wenn ich ihn einstecke, kann Papa nicht wegfahren. Mit einem hastigen Blick über die Schulter schnappe ich ihn mir. Na also.

Dann probiere ich es im Keller, irgendwo muss Mama ja sein. Und da finde ich sie. Vor der Waschmaschine. Sie sitzt auf dem Boden, dem kalten Boden, und holt sich den Tod, wie sie immer zu uns sagt.

„Mama, du sitzt ja auf dem kalten Boden.“ Den Rest sage ich nicht. Sie dreht sich zu mir um, ihr Gesicht ist verweint, aber sie lächelt zum Glück.

„Ist Papa schon weg?“, fragt sie.

„Nein, er steht oben am Küchenfenster und guckt sich die Füchse an, die auf dem Hof sind. Willst du sie dir nicht auch ansehen? Fünf Füchse sind da, ganz nah.“ „Wie sind die denn reingekommen?“

Ach, Mama und Papa passen so gut zusammen – warum merken sie das nur nicht? Ich gebe Mama ein Hemd aus der Schmutzwäsche, damit sie sich die Tränen abtrocknen kann. Es ist ein Hemd von Papa und sie lacht ein bisschen und fängt dann wieder an zu weinen. Schließlich steht sie aber doch auf und wirft das Hemd zurück auf den Haufen. Ich taste nach dem Schlüssel in meiner Tasche und lasse ihn, als Mama aus dem Keller geht, heimlich in die Wäsche fallen. Dann gehe ich ihr schnell hinterher.

Vielleicht vergesse ich ja, wo ich ihn habe fallenlassen. Ich vergesse so was manchmal. Die drei stehen noch immer am Küchenfenster, die Kleinen jetzt auf Stühlen. „Mama, guck mal“, ruft Linn, „da sind Füchse, zwei große und drei kleine!“ „Hast du geweint?“, fragt Inga.

„Inga!“, sage ich tadelnd.

„Ach ja, hab ich vergessen. Aber guck dir doch nur die Füchse an! Die haben uns nämlich als Geiseln genommen. Und wir beobachten jetzt, was die Geiselntäter machen.“ „Geiselnehmer“, verbessert Linn sie.

„Ja, wir haben nämlich Angst, dass sie einen von uns töten, wenn er rausgeht“, fährt Linn eifrig fort.

„So“, sagt Mama ruhig und geht ans Fenster.

Papa sieht sie kurz an, ehe er wieder aus dem Fenster schaut.

„Warte, Mama, ich räum den Stuhl weg, dann kannst du hier bei Papa stehen“, sagt Linn. „Linn!“ Ich tippe ihr auf die Schulter und schüttele kurz den Kopf.

„Ich dachte ja nur“, murmelt sie.

Genau. Jetzt sagt keiner mehr was.

Erst nach einer Weile meint Mama leise: „Das ist ja eine Familie – Vater, Mutter und drei Kinder. Kümmern sich bei den Füchsen denn die Väter um die Kleinen? Ich dachte, die gehen gleich ihrer Wege.“

Papa atmet laut durch die Nase ein und trommelt mit den Fingern auf die Stuhllehne. Wieder sagt keiner mehr etwas, diesmal sehr lange nicht.

Ich fühle mich wirklich wie eine Geisel und traue mich kaum zu bewegen, aber nicht wegen der Füchse. All die Gespräche, die wir nicht hören sollten und die ich doch gehört habe, gehen mir durch den Kopf. „Wenn du so weitermachst, nehm ich die Kinder und geh hier weg!“ – „Aber wir können sie doch nicht auseinanderreißen.“ – „Der Große kommt schon allein zurecht.“ – „Nein, der braucht einen Vater!“

Papa ging nach solchen Diskussionen oft zum Jagen in den Wald. Ich wollte gern mal mitgehen, aber ich durfte nicht. Warum, um alles in der Welt, mussten wir ausgerechnet hierherziehen? Nichts gibt es hier außer Streit und ein paar Füchsen.

 

„Du könntest sie verjagen, dann kannst du endlich ins Auto steigen und losfahren“, sagt Mama und reißt mich aus meinen Gedanken. „Anja …“ Papa legt seine Hand auf ihre Schulter. „Ja, oder du erschießt sie einfach. Du erschießt doch auch sonst jeden Fuchs, den du kriegen kannst.“

„Ich erschieße nicht jeden Fuchs und schon gar keine Elterntiere.“

„Wieso, den Rüden braucht‘s doch nicht, die Fähe kriegt die Welpen auch allein groß.“ Wortlos dreht Papa sich um und geht in den Flur. Ich kann hören, wie er dort herumkramt. Ich weiß, wonach er sucht.

Mama weint wieder. Und keiner sagt was.

Endlich kommt Papa wieder rein und stellt sich zu uns ans Fenster. Er legt seinen Arm um Mamas Schulter und sie weint noch mehr. Aber jetzt ist es in der Küche ein bisschen wie nach einem Gewitter und wir können uns wieder bewegen. Linn und Inga steigen von ihren Stühlen und setzen sich an den Tisch.

„Wie schön sie ist mit ihrem roten Fell“, flüstert Papa Mama zu, „siehst du?“

Ich schleiche mich auch zum Tisch. „Dürfen wir anfangen?“, fragt Inga leise und ich nicke. Ich bin ja bald der Mann im Haus und übe schon mal. Also essen wir. Wir machen uns breit, das ist unser altes Spiel, weil der Tisch so klein ist. Immer wenn in unserer Familie einer nicht da ist, sagen wir, es wär besser, er bliebe weg, dann hätten wir endlich mal Platz für die Ellbogen auf dem Tisch. Aber das haben wir jetzt schon lange nicht mehr gespielt, denn bald haben wir ja Platz, wenn Papa weg ist.

 

Mama lacht auf einmal und wir sehen uns erschrocken um. „Was ist?“, frage ich und schaue verwundert zum Fenster rüber. „Ach, die Kleinen fangen so drollig ihre eigenen Schwänze und stolpern übereinander.“ Linn und Inga springen auf. „Komm, Chris, guck dir auch mal an, wie die rumpurzeln“, rufen sie aufgeregt, als sie beim Fenster sind. „Die springen wie Kätzchen und tun immer so, als ob sie sich beißen.“

„Aber am schönsten ist die weiße Schwanzspitze. Das finden die Fuchskinder sicher auch. Deswegen wollen sie sie immer fangen. Weißt du was, Papa? Ich bin der ganz kleine“, sagt Linn.

„Welcher ist denn der kleine? Die sind doch alle gleich groß. Sie sind ja auch gleichzeitig geboren.“

„Aber der jetzt dort hinten ist, der ist kleiner.“

„Na ja, der hat vielleicht weniger Milch abbekommen.“

„Milch?“ Linn kichert. „Muss der auch Milch trinken?“

„An der Brust von der Mutter. Wie du, als du klein warst“, sagt Mama.

„Die hat doch gar keine Brüste.“

„Die hat sie unten am Bauch.“

„Ach, ich weiß, wie Frau Schwertfeger“, sagt Linn klug und diesmal kichern alle. So stehen wir sehr lange, wir fünf, und schauen den fünf Füchsen zu, und alles ist gut. Es ist sogar noch alles gut, als wir gemeinsam frühstücken und meine kleinen Schwestern danach in der Stube eine Bude bauen und Mama und Papa in der Küche sitzen und reden.

Ich sehe von meinem Zimmerfenster aus den Füchsen zu. Wenn ich groß bin, werde ich kein Vater, der auszieht. Vielleicht werde ich aber sowieso kein Vater, vielleicht ziehe ich durch die Welt und lebe mal hier, mal da. Mir ist gerade, als könnte ich jetzt losziehen und alles hier zurücklassen. Aber die Füchse halten mich ja fest.

 

Es klopft an meiner Zimmertür und Inga und Linn stehen davor. Sie sind ganz aufgedreht und Inga zieht mich zu sich runter, damit sie mir etwas ins Ohr flüstern kann. „Sie vertragen sich wieder und Papa bleibt heute hier. Das haben die Füchse gemacht.“ „Ich hab denen aber in Wirklichkeit heimlich Kekse runtergeworfen, damit sie nicht weggehen“, flüstert Linn von der anderen Seite.

Ich sage ihnen nicht, dass Papa nicht fahren kann, weil ich ihm den Autoschlüssel weggenommen habe.

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