Der Friedrich-Bödecker-Kreis
für Thüringen e.V. (FBK)
Wozu Leseförderung?
Leseförderung soll die Lesekompetenz von Kindern und Jugendlichen steigern, da diese wesentlich zur gesellschaftlichen und kulturellen Teilhabe beiträgt.
Je kompetenter ein Kind lesen kann, desto höher ist im Regelfall seine Lesemotivation. Je motivierter ein Kind für das Lesen ist, desto häufiger ließt es, was wiederum positiven Einfluss auf seine Lesefertigkeiten hat.
„Leseförderung ist ja eine Investition in die Zukunft, sie ist keine Subvention, die man als Verfügungsmasse betrachten darf. Leseförderung ist eine echte Investition und gehört zum Fundament unseres Bildungswesens. Durch das Lesenkönnen entsteht eine Art Kettenreaktion, die in der Schule die Kompetenz sowohl im Fach Deutsch verstärkt als auch in die anderen Fächer hineinwirkt; denn Lesen ist die Grundlage des Wissenerwerbs. Wer gut lesen kann wird gebildeter sein. Er wird bessere Bildungsabschlüsse machen können. Und wenn er einen guten Bildungsabschluss hat, dann besitzt er auch bessere Chancen, einen guten Arbeitsplatz zu bekommen. Auf diese Weise kann er auch für unseren Staat, für unsere Gesellschaft einen besseren Beitrag leisten. Deshalb ist die konsequente Leseförderung so wichtig für unser aller Zukunft.“
Malte Blümke, Bundesvorsitzender der Bödecker-Kreise, in: Autorenbegegnungen – 50 Jahre Leseförderung durch den Friedrich-Bödecker-Kreis (2004), Hrsg.: Hans Bödecker et al.
Bedeutung der Leseförderung für die Gesellschaft
Fragt man nach dem Nutzen der Leseförderung, bietet das Zitat von Malte Blümke gleich mehrere Anhaltspunkte. Einer davon ist der Hinweis auf den gesellschaftlichen Nutzen gut ausgebildeter Kinder und Jugendlicher für unser aller Zukunft.
Gut (aus-)gebildete Menschen sind volkswirtschaftlich gesehen gerade in einer Zeit, in der Deutschland sich mehr und mehr in Richtung einer Dienstleistungs-, Informations- und Wissensgesellschaft bewegt, eine der wichtigsten „Ressourcen“. Leseförderung ist eine Notwendigkeit für unsere Gesellschaft.
Nicht umsonst führten im Jahr 2000 die schlechten Ergebnisse deutscher Kinder- und Jugendlicher in den PISA-Tests – gerade auch im Bereich der Lesekompetenz – zu einem regelrechten „PISA-Schock“ (Garbe, Christine 2006a). Die Ergebnisse der PISA- und IGLU-Tests wiesen zugleich darauf hin, dass Leseförderung dringend notwendig ist, um Defizite im Bildungsbereich zu verhindern und abzubauen.
Leseförderung bedeutet also Gesellschaftsförderung. Zugleich bedeutet sie aber auch immer Förderung auf individueller Ebene – um Kindern und Jugendlichen die gesellschaftliche und kulturelle Teilhabe zu ermöglichen.
Garbe, Christine (2006a): Lesekompetenz als Schlüsselqualifikation in der Mediengesellschaft. PISA und IGLU las Herausforderung für eine systematische Leseförderung, in: Gläser, Eva/Franke-Zöllmer, Gitta (Hrsg.): Lesekompetenz fördern von Anfang an: Didaktische und methodische Anregungen zur Leseförderung, Schneider Verlag Hohengehren GmbH.