Dorothee Eva Herrmann

DoroFee/ Dorothee Eva Herrmann, geboren 1973. Illustratorin, Malerin und Autorin mit dem Schwerpunkt Märchen, Sagen, Mythen, insbesondere Elfen, Engel und Drachen wohnt in ihrer Wahlheimat Jena. Sie arbeitet im „Atelier der Fee“ im Kulturbahnhof Jena. Zu ihren Arbeiten zählen Kinderbuchillustrationen, Geschenkbücher, Grafiken für CD-Cover und Booklets, Zeitschriften/Werbung, Grußkarten, großformatige Malerei auf Wand, Leinwand und Holz, Porträtmalerei, Kinderschminken, Bellypainting, Kurse in Märchenmalerei und kreativer Malerei, Kita-Ausstattung, Lesungen aus Kinderbüchern, Workshops

Seit 2008 bis heute Ausbildung in verschiedenen Meisterkursen bei den Illustratoren Quint Buchholz, Vitali Konstantinov, Reinhard Michl und Annette Bley

Kontaktdaten

Anschrift: 07743 Jena
Telefon: (0170) 3817042
E-Mail: hallo@dorothee-eva-herrmann.de
Web: dorothee-eva-herrmann.de

Themenangebot

„Das Glücksschwein sucht das Glück“ Für Kinder zwischen 5 und 9 Jahren.

Bei dieser glücklichmachenden Lesung kommt die Autorin und Illustratorin als Glücksfee angeschwebt und verzaubert die Kinder mit einer fröhlichen Glücksgeschichte, die die Frage auch an jeden Einzelnen richtet: Was macht dich wirklich glücklich? Zudem begleitet sie die Lesung mit zarten Harfenklängen. Ein Malblatt zum Thema Glück lässt die Kinder im Anschluss selbst tätig werden.
Und darum geht es in der Geschichte:
Das Glücksschwein ist unglücklich. Immer bringt es allen anderen Glück, aber nie hat es mal selber Schwein. Was tun? Auch Marienkäfer, Glücksfee und Schornsteinfeger wissen keinen
Rat. Da treffen die Glücksbringer auf den kleinen Felix- und plötzlich ist das Schweineglück zum Greifen nah! Die wichtige Botschaft des Buches: Glück sieht für jede und jeden von uns anders aus. Was
macht dich wirklich glücklich?

Mehr zu DoroFee u.a. auf Youtube:
Allgemein über DoroFee https://www.youtube.com/watch?v=FPxjg7G6GYA&t=12s
Zur Glücksschweinlesung: https://www.youtube.com/watch?v=2lFazVIZ4bg&t=1s

„Lilli und das Mädchen aus dem Pfennigsee“ (Modern nacherzählte Thüringer Sage) Für Kinder zwischen 8 und 10 Jahren.

Lillie ist unglücklich, sie musste umziehen und ihre liebe Oma ist gestorben. Auch der Wunsch-Cent, den sie in den legendären Pfennigsee wirft, bringt keine Erleichterung. Oder doch? Plötzlich erscheint Hannah, das Mädchen aus dem Pfennigsee. Sie stammt aus einer anderen Zeit und nimmt Lilli mit in ihre Welt der Kräuter unter dem See. Als Nik, der Lilli mobbt, ihr in den Wald folgt und sein Bein bricht, sind Hannahs Heilkräfte und Lillis Vergebung gefragt. Werden sie Nik helfen können?

„Der Schatz der Zeit“ (Irische Lesung) Für Kinder zwischen 7 und 9 Jahren.

Was ist der größte Schatz der Welt? Das fragen sich die ungleichen irischen Zwillingsbrüder Finn und Seamus. Während der langweiligen Sommerferien machen sie sich auf die Suche und begegnen dabei einem riesigen Drachen. Werden sie das Geheimnis lüften und
den Schatz finden? Mit zauberhafter irischer Harfenmusik von der Autorin selbst begleitet wird diese Lesung die Kinder nach Irland entführen.

„Juna und die berühmten Frauen“ (Manuskriptlesungen) Für Kinder (insbesondere Mädchen) zwischen 9 und 11 Jahren.

 „Juna und Astrid Lindgren“, Teil 1

Juna hat Angst vor der Natur, vor allem auf Bäume zu klettern. Sie besucht Astrid Lindgren durch ein Buch hindurch, reist mit ihr nach Näs in deren Kindheit. Als Ronja Räubertochter Gefahr droht, reist Juna in das Buch und muss im Mattiswald das Mädchen vor den Wilddruden retten. Wird ihr das gelingen und wird sie dadurch mutiger in der Natur werden?

„Juna und Frida Kahlo“, Teil 2

Wenn Juna Frida Kahlos Bilder sieht, vergisst sie ihre Angst vor der bevorstehenden Operation. Bei einem Galeriebesuch wird sie von Frida höchstpersönlich durch ein Gemälde in die exotische Welt der Malerin hineingezogen. Als das Reh der Malerin verschwindet, muss Juna das Tier im Dschungel suchen. Wird sie es finden und zurück bringen und wird sie ihren Mut dabei finden?

„Luca und der Engel aus der Hosentasche“ (Kinderkrimi) Für Kinder zwischen 8 und 10 Jahren.

Als Workshop mit Bastelangebot (Engel/Gondeln) buchbar
Der neunjährige Luca fühlt sich verloren in Venedig, in welches er mit seiner Mutter nach der Scheidung umgezogen ist. Beim Weihnachtseinkauf in einem Schokoladengeschäftes hext ihm die Verkäuferin ein unsichtbares Wesen in die Hosentasche- einen Engel! Dieser verlangt, dass Luca ihm einen Körper beschafft, damit der Engel die Oper von Venedig (La fenice- Der Phönix) vor einem neuerlichen Brand bewahren kann. Drei Rätsel sind dafür zu lösen, die den Jungen durch ganz Venedig und sogar zur Friedhofsinsel führen. Bei der Suche helfen nach und nach alle Hausbewohner mit: das blinde Mädchen Valeska, der dicke Garibaldi, sowie die verrückte Signorina Bernadetta und ihre sprechenden Tauben. Luca erkennt, dass er sowie alle anderen Teil einer Prophezeiung sind, die den Gesandten erwarten. Doch oh weh, obwohl der Engel einen Körper erhält, verliert er seine Kräfte. Während der Weihnachtsaufführung sind alle ratlos, doch unter allen Umständen bereit, den Brand zu verhindern.
Im bezaubernden Setting Venedigs spielt diese besondere Weihnachtsgeschichte, die Spannung, fantastische Elemente, Humor sowie die Frage nach Glauben, Heimat, Freundschaft, Familie und Selbstbewusstsein verbindet.

„Mila und das Glücksrezept“ Für Kinder zwischen 8 und 10 Jahren.

Wenn man das Glück wie eine Suppe zubereiten könnte, nach welchem Rezept müsste man vorgehen? Das fragt sich Milla, deren Onkel Geraldo der Koch der berühmten Glückssuppe ist und bei welchem sie die Ferien verbringt. Auch die Besitzer des Schnellrestaurants und der Dosensuppenfabrik sind neugierig geworden und wittern das große Geschäft. Sie spionieren, fragen und bestechen sogar Onkel Geraldos Ziehsohn. Ob sie oder Milla wohl zuerst hinter das Geheimnis der Glückssuppe kommen?
Das Kinderbuch „Lenchen Sonnenschein und das Trennungsgewitter“ spielt in Jena und eignet sich hervorragend, das schwierige Thema Scheidung in der Gruppe zu behandeln. Geeignet für Kinder ab 5 Jahren, Kindergarten- und Grundschulgruppen. Mit Malaktion.

Kurzer Workshop: „Was macht eigentlich eine Illustratorin?“ Geeignet für Kinder von 6 bis 12 Jahren.

Illustrieren kommt vom lateinischen „illustrare“ und bedeutet „Beleuchten“. Erhellende Einblicke in die Arbeit einer Kinderbuchillustratorin, die den Text auf besondere Weise beleuchtet, natürlich nicht ohne dass die Kinder den Pinsel selbst schwingen dürfen.
Der Workshop „Was macht eigentlich eine Illustratorin?“ kann auch thematisch gebucht werden. Entweder das allgemeine Thema „Märchen und Sagen“ oder Thema „Drachen“ oder „Einhörner“. Anderes gern auf Anfrage.

Langer Workshop Buchgestaltung „Auf den Flügeln der Fantasie“ Für Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 15 Jahren.

Im Wochenworkshop Buchgestaltung für Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 15 Jahren gestaltet jedes Kind ein eigenes kleines Buch zu eigenen Fantasiewesen. Dabei verfassen wir kreative Texte. Als Autorin begleite ich diesen Prozess und inspiriere zu fantasievollen Sätzen unter Berücksichtigung des Spannungsaufbaus und nicht zuletzt der Orthografie. Die Illustrationen, die mit Aquarelltechnik erstellt werden, begleite ich in meiner Funktion als Illustratorin mit meinem Können und inspiriere zu ungewöhnlichen Sicht- und Malweisen. Schließlich werden Bild und Text zusammengefügt. Das ist wie Magie! Stolze Kinder sind nach diesem Workshop garantiert!
Möglich für Projekt- oder Ferienwochen!

Bibliographie

Einzelpublikationen

„Der Schatz der Zeit“, Textbeitrag und 9 Illustrationen in der Anthologie „Wer will schon in den Süden“, Hg. FBK für Thüringen e.V., Verlag Tasten & Typen, Bad Tabarz, 2021.

“Mondfarbe“, Geschenkbuch für Schwangere, Hannover 2014.

„Mondfarbe“, Komplettillustration des Buches von Minoo Stein, Hannover, 2013.

„Die Hexe von Hänsel und Gretel- rehabilitiert“ Hannover, 2013

„Lenchen Sonnenschein und das Trennungsgewitter“, Buch für Kinder ab 4 Jahre, Verlag Freie Geister, Jena, 2012.

„IGI ARABA – Die Geschichte vom großen Baum“, Illustrationen, Buch für Kinder ab 8 Jahre, Monaco, 2011. (übersetzt in 18 Sprachen)

„Julies Reise“, Illustrationen, Landbeck-Verlag, 2010.

„Grimm 2006“,Märchenkalender, Märchenkristallverlag Köln, 2005.

 

Hörbücher

Hörbuch „Elfenstunde II“ DocMacDooley, Weimar, 2016.

Hörbuch „Goethe-Ein Wiedersehen, froh und bedenklich…“ ,wolfproduction Weimar, 2013.

Hörbuch „LIEBEsTANZ“, fearless records, Berlin 2005

 

Einzel-und Doppelausstellungen:

Ausstellung „ZwischenWesen“ Museum642 Pößneck April-August 2016

Doppelausstellung mit Katrin Geppert Stadtmuseum Eisenberg, Februar 2016

„ZwischenWesen“- Kunst zwischen Mythologie und Sinnlichkeit im Johannistor in Zusammenarbeit mit Kai-Uwe Krauss und mit JenaKultur, August 2013

„Märchenillustrationen“  Korschenbroich im Rahmen des Literaturfestivals Mai 2008

„Klaplu“, Illustrationen zu Kompositionssammlung, Ausstellung Wangen, 2007

Auszeichnungen

Publikumspreis Malerei 1. Platz „Die Liebe trägt den Sieg davon“ Eisenberg Sept. 2015

Gewinnerin des Kurd-Laßwitz-Stipendiums, Gotha, 2010.

„Werte“, „Literaturpodium“, Lyrik, 1. Preis, 2005.

„Schreibfeder“, Prosa, 2005.

Leseprobe

Luca und der Engel aus der Hosentasche

1. Kapitel

Schokolade und Engel

„Mama, sehen Engel so aus?“

Luca stand mit großen Augen vor der Cioccolateria in der kleinen Gasse im Zentrum von Venedig. Er deutete auf zwei dicke Engel, die im Schaufenster hockten und gelangweilt in den Himmel guckten. Signora Rigoletto, Lucas Mama, lächelte ihr Operndivalächeln.

„Vielleicht.“

„Haben die zu viele Pralinen gegessen?“, fragte Luca.

„Gut möglich“, antwortete Signora Rigoletto und zog ihren Sohn über die Schwelle des herrlich duftenden Lädchens.

„Was nehmen wir Großmutter Ermenegilda zu Weihnachten mit?“, fragte sie in das melodische Klingeln des Türmelders hinein.

In dem kleinen, von Kerzen beleuchteten Raum bekam Luca noch größere Augen. In seinem Mund lief augenblicklich das Wasser zusammen. Kein Wunder bei all den duftenden Köstlichkeiten, die sich hier stapelten: Schokolade, Toffees, Marzipan, Nugat und Fondant und alle anderen Süßigkeiten, die sich ein Kind nur vorzustellen vermag. Dunkelbraune und milchighelle und zuckergussbunte Köstlichkeiten!

Lucas Blick verschlang all die Lutscher, Pralinen, Schokoladenfiguren und Bonbons, die sich hier türmten. Schwerer Kakao- und leichter Vanilleduft und Erdbeeraroma umschmeichelten Lucas Stupsnase. Seine Augen, selbst so groß wie zwei Riesentoffees, hingen an Weihnachtsmännern aus Schokolade mit Säcken voller bunter Karamellpralinees auf Zuckerwatteschnee.

„Weißt du, was ich mal werden will?“, fragte Luca leise und zupfte seine Mama am Arm.

„Verkäufer in einem Schokoladengeschäft?“, sagte da die dicke Verkäuferin und lachte gleich darauf laut.

„Kindchen, guck nicht so erstaunt!“, sagte sie freundlich. „Weißt du, das wollen alle Kinder, die hier herein kommen.“

Luca atmete erleichtert auf. Er dachte schon, die Frau hätte Ohren wie ein Luchs oder könnte Gedanken lesen wie eine Hexe. Ein bisschen sah sie ja aus wie letzteres! Mit ihrem roten zotteligen Haar, den grünen Katzenaugen und ihrem Rührstab, den sie herumschwenkte, als würde sie die Süßigkeiten nicht herstellen sondern vielmehr herbeizaubern. Auf dem Schildchen auf ihrer weißen Schürze stand  „Es bedient Sie: Candida Fionnuala Noita. Hm, grübelte Luca, bedeutete Noita nicht tatsächlich Hexe?

Aber gleich waren Lucas Gedanken wieder woanders. Er fragte sich nämlich, wie er seine Chancen erhöhen könnte, später einmal wirklich in einem solchen Laden arbeiten zu können. Denn: Wie viele Schokoladengeschäfte gibt es in einer Stadt wie Venedig und wie viele Kinder?

Luca wusste es nicht. Denn er und seine Mama, die Opernsängerin Frau Annabella Rigoletto, waren gerade erst nach Venedig gezogen. Frau Rigoletto war hier geboren worden, doch sie hatte in Berlin bei ihrem Mann gelebt. Nun war sie geschieden und hatte in ihrer alten Heimatstadt ein Engagement bekommen. Das bedeutete, sie durfte an der berühmten Oper „La Fenice“ Abend für Abend vor Publikum singen. Mit der Oper von Venedig hatte es allerdings so seine besondere Bewandtnis.

Lucas schlenderte weiter durch den wundervollen Laden. Plötzlich wurde der Junge aus mehreren großen Katzenaugen angestarrt. Er blieb stehen. Auf einer silbernen Platte lagen große Schokoladentaler. Darauf eingeprägt waren Löwenköpfe.  Und die Löwen hatten Flügel.

„Das sind „Moeca di San Marco“, sagte Candida „Schokoladenplätzchen mit dem Markuslöwen, dem Wahrzeichen von Venedig.“

Während Signora Rigoletto zwei riesige Pralinenkästen bezahlte, die sie ausgewählt hatte, bekam Luca von der Verkäuferin eine Kostprobe. Cremige Milchschokolade mit Mandeln und Zimt, hm!  Die Praline schmolz in Lucas Mund wie Butter beim Sommerpicknick. Er wischte sich den Mund und leckte sich die Finger.

„Sehen Engel so aus?“, fragte Luca noch einmal, diesmal die Verkäuferin Candida, während Mama den Laden schon verließ.

„No, Luca,“ sagte sie mit veränderter, leiser Stimme, und ihre grünen Augen funkelten. Luca hätte schwören können, er habe für einen Moment einen Raben in ihrem linken Auge flattern sehen.

„Höre“, sagte die Frau noch leiser, „Engel sehen so aus, wie der in deiner Hosentasche.“

Luca griff sich sofort an die Tasche, zunächst von außen, aber sie schien vollkommen leer. Dann von innen, und sie war vollkommen leer. Nicht mal ein alter, wieder eingewickelter Kaugummi war heute darin, keine Murmeln, Sticker oder Bonbonpapier, gar nichts.

Luca blickte fragend zu Candida auf, doch die hatte ihn bereits aus dem Laden geschoben und die Tür geschlossen. „chiuso “ stand auf dem buntbemalten Emailleschild, das vor Lucas Nase baumelte. „Geschlossen“.

Luca hörte ein Krächzen und blickte auf. Er sah einen Raben, der auf dem goldenen Ladenschild gesessen hatte und nun mit rauschenden Flügeln davonflog.

Das Mädchen aus dem Pfennigsee

Der See lag still. Seine Oberfläche war glatt wie ein Spiegel. Nur ein paar Wasserläufer ließen kleine Ringe auf dem Wasser entstehen. Ein Frosch sprang bei Lilli Auftauchen erschrocken vom Seerosenblatt. Lilli glaubte, ein „Ach du grüne Neune!“ gehört zu haben, doch sie meinte, sie müsse sich wohl getäuscht haben. Denn seit wann können Frösche reden? Es sah hier zwar aus wie im Märchen, aber es war doch keins!

Lilli suchte eine Stelle, an der sie durch die Binsen bis ans Ufer treten konnte. Dort hockte sie sich hin und nahm ihren Cent fest in ihre Faust. Sie schloss die Augen und wünschte sich, dass alles, alles wieder gut wäre. Dann warf sie den Cent in den See. Plopp! Das Wasser verschlang das Geldstück. Kleine Kreise breiteten sich darum aus.

Lilli wartete. Sie blinzelte. War es das? Hatte es funktioniert? Sie fühlte sich schon ein kleines bisschen besser. Der Ärger in der Schule war aber noch nicht ganz vergessen. Morgen könnte das Problem von neuem beginnen. Und wie sollte sie mit Uromas Tod fertig werden? Papa hatte gesagt, die Toten kann man nicht wieder aufwecken. Sollte sie ihre liebe Uromi wirklich nie wiedersehen? Nie wieder ihre vielen kleinen bunten Thüringer Kuchen essen? Nie wieder ihre Geschichten hören?

Als nichts geschah, außer dass die Ringe auf der Wasseroberfläche verschwunden waren, beugte Lilli sich enttäuscht über das Wasser.

„Mist, das funktioniert wohl nicht“, seufzte sie.

Doch da erschien plötzlich in ihrem eigenen Spiegelbild ein Lächeln. Und das, obwohl Lilli gar nicht lächelte!

Da zog sich das Näschen kraus. Und das, obwohl Lilli das nicht tat. Da nickte der Kopf. Und das, obwohl Lilli den Kopf schüttelte. Sie fuhr erschrocken zurück.

„Cool bleiben“, murmelte Lilli sich selbst zu.

„Cool bleiben, was ist das denn?“, fragte da eine Mädchenstimme.

Lilli schaute sich erschrocken um, dass ihre dunklen Haare flogen.

„Wer ist da?“ fragte sie atemlos.

„Was meinst du denn?“, sagte die Stimme. „Du hast mir doch dieses Geldstück gegeben und mich um Hilfe gebeten.“

„Dich?“ fragte Lilli. „Du klingst wie ein Mädchen. Ich dachte, es wohne ein mächtiger Zauberer im See oder so“.

Die Stimme lachte. „Ein mächtiger Zauberer? Das ist wohl ein Märchen. Ich bin das Mädchen vom Pfennigsee. Man nannte mich Hanna. Und wie nennt man dich?“

„Lilli. Ich bin neu in der Gegend. Wir sind erst zugezogen.“

„Und deshalb hast du Kummer?“, fragte Hanna.

„Ja“, gab Lilli zu. „Aber, sag mal, Hanna, auch wenn du kein Zauberer bist, kannst du trotzdem Wünsche erfüllen?“

„ Oh, jeder kann das“, sagte Hanna leichthin. „Und ich habe außerdem das Heilen gelernt. Deshalb kommen die Menschen gemeinhin zum Pfennigsee. Sie werfen einen Pfennig hinein, und ich heile sie.“

„Pfennige gibt es gar nicht mehr“, sagte Lilli wichtigtuerisch.

„Egal“, sagte die Stimme des Mädchens aus dem See leichthin. „Ich brauche ja das Geld nicht wirklich? Oder meinst du, ich könne einfach zum Markt spazieren?“

„Supermarkt“, korrigierte Lilli. Das Mädchen aus dem Pfennigsee machte große Augen.

„Heilen?“ fragte Lilli.“ Bis du so was wie eine Ärztin oder was?“

„Ich heile mit Hilfe von Kräutern, Knollen und Heilpflanzen“, erklärte Hanna.

„Kräuter?“ wunderte sich Lilli. „Ich kenne nur Petersilie, die esse ich gern. Und von den Knollen Zwiebeln und Knoblauch, aber den mag ich nicht. Aber meine Eltern machen den überall dran und sagen, er sei gesund.“ Lilli verzog das Gesicht.

Das Mädchen im See lachte wieder. „Da haben deine Eltern recht“, sagte sie.

„Gibt es auch ein Kraut, das meiner Uroma helfen kann?“

„Was hat sie denn?“

„Sie hat …, sie ist …, naja, sie ist… gestorben“, antwortete Lilli.

„Dagegen gibt es keine Medizin, Lilli“, sagte Hanna. „Ich werde dir aber einen Trank gegen den Kummer machen. Komm in einer Woche wieder.“

Lilli nickte, schnappte ihre Schultasche und drehte sich um. Als sie noch einmal zurückblickte, winkte ihr eine Hand, die mitten aus dem See ragte.

Feedback

27.10.2023 Autorin und Illustratorin Dorothee Herrmann zu Gast in der Stadt- und Kreisbibliothek Hildburghausen

„Das Glücksschwein sucht das Glück“
Die Veranstaltung war sehr gut gelungen und abwechslungsreich. Die Zuhörer und die Autorin hatten viel Spaß. Die Kinder gingen auf die Aktionen und den Vortrag der Autorin aktiv ein und fühlten sich mitgenommen.
O-Töne der Kinder:
Das würden wir gern noch einmal sehen.
Die Bilderfolge am Activ Panel sowie die Harfe zum „Anfassen“ fanden besonders viel Beifall.

24.10.2023 Drachenstarker Tag in der Stadtbibliothek Neustadt an der Orla mit DoroFee

Seit 28 Jahren findet am 24. Oktober deutschlandweit der „Tag der Bibliotheken“ statt. Mit allerhand Aktionen machen die Bibliotheken an diesem Tag auf ihr umfangreiches und lebendiges Angebot aufmerksam. Wir haben mitgemacht und feierten gemeinsam mit der Kinderbuchautorin und Illustratorin DoroFee und den Kindern. Fabelhaft und Drachenstark war es! Ort des Spektakels? Die Stadtbibliothek.
Drachen standen im Mittelpunkt, ob als Illustration, als Gedicht oder als Geschichte – DoroFee las vor, besprach die Inhalte, erläuterte kurzweilig, wie sie Texte illustriert und wie sie einen Drachen zeichnet. Alle wiederholten auf dem eigenen Papier Striche und Rundungen, folgten Schritt für Schritt den Anweisungen der Künstlerfee und erweckten den Fantasie-Drachen der eigenen Wahl in sich. Inspiriert durch Klangspiel, Drachengedicht und der Geschichte des Drachens Dracio.
Eine außergewöhnliche Drachen Kollektion entstand an diesem Vormittag: Wind-, Feuer- und Zauberdrachen sowie viele andere prächtige Wesen wurden gezeichnet, illustriert und mit Aquarell Farben gemalt. Die musste man einfach gernhaben.

05.05.2023, Zwei schulische Leseveranstaltungen mit der Thüringer Autorin Dorothee Herrmann für 90 Schüler*innen der Staatliche Grundschule Kaltenwestheim

Die Autorin/ Illustratorin war sehr freundlich und ist auf die Zuhörer eingegangen bzw. hat sie einbezogen. Ihren Vorleseplatz hat sie ansprechend vorbereitet und sie bezog digitale Medien ein. Die Schüler*innen fanden es interessant. Einige sagten, dass sie das Buch kaufen möchten. Das Vorlesen war insgesamt etwas langatmig, so dass die Kinder teilweise Probleme hatten, aufmerksam zu folgen. Die Kinder fanden es schön, dass die Autorin Harfe spielte und dass sie eine angenehme, ruhige Stimme hatte.

13. November 2019, Lesung mit der Thüringer Autorin und Illustratorin Dorothee Eva Herrmann in der Staatliche Grundschule „Friedrich Schiller“ in Jena

Die Thüringer Autorin Dorothee Herrmann stellte SchülerInnen der Grundschule „Friedrich-Schiller“ in Jena ihr Buch „Das Mädchen aus dem Pfennigsee“ vor. Den 150 SchülerInnen der 3. und 4. Klassenstufen, die in zwei schulischen Leseveranstaltungen die Autorin erlebten, gefielen die Lesungen. Dabei lag die größere Freude bei den Mädchen, zwecks der Handlung. Die SchülerInnen erlebten eine Veranstaltung die nicht nur Freude und Spannung beinhaltete sondern in Bezug auf die Handlung auch traurig machte. Besonders gefallen hat die „Verkleidung“ der Autorin und ihre mitgebrachten Gegenstände und Bilder.

08. November 2019, Lesung mit der Thüringer Autorin und Illustratorin Dorothee Eva Herrmann in der Staatliche Grundschule Neunhofen

motivierender, spannender Einstieg durch Zauberbuch in Großformat,  welches zum Leben erweckt wurde

– Kinder wurden von Anfang an mit einbezogen
– die Lesung war insgesamt sehr interessant gestaltet
– tolle, kreative Umrahmung
– Bekleidung der Schriftstellerin wirkte auf die Kinder, eine gewisse Erwartungshaltung konnte aufgebaut werden
– ruhige und angenehme Lesestimme wirkte auf das Publikum
– besonders die Begleitung durch Harfe, der Einsatz von Bildern und die passende Kleidung machten die Lesung zu etwas  Besonderem
– für Kinder war Lesung sehr angenehm (Wohlfühlatmosphäre)
– die Kinder wirkten gespannt und verzaubert

O-Töne der Kinder /Jugendliche zu der Veranstaltung:
– Kinder haben sich sehr positiv über die Lesung geäußert
– sie waren begeistert von der Harfe
– die erste Geschichte hat den Kindern besonders gut gefallen
– die gezeigten Gegenstände gefielen den Kindern

Was ist verbesserungswürdig?
– Schrift im Buch sehr klein

Lesung mit Dorothee Eva Herrmann

Dank des Engagements von Frau Enge, Leiterin der Bibliothek in Nobitz, war die Thüringer Schriftstellerin Dorothee Eva Herrmann am 28.10.2019 zu Besuch in der Grundschule Nobitz. Frau Herrmann lebt in Jena und arbeitet als Autorin, Malerin und Illustratorin im „Atelier der Fee“ im Kulturbahnhof Jena. Zu ihren Arbeiten zählen u.a. Kinderbücher und Kinderbuchillustrationen (z.B. „Lenchen Sonnenschein und das Trennungsgewitter“, „Mondfarbe“), Geschenkbücher, Grafiken für CD-Cover, Grußkarten und Kinderporträt-Malerei. Den Schülern der 3. Klasse stellte sie sich als DoroFee vor und hielt einige Überraschungen bereit. So „verzauberte“ DoroFee die Kinder zu Beginn mit ihrem leisen und wunderschönen Harfenspiel und untermalte auch im Weiteren ihre fantasievollen Geschichten damit. Zum Erstaunen aller holte sie schließlich ein großes, dickes Buch hervor, das sich nur mit einem geheimnisvollen Zauberspruch öffnen ließ. Die Kinder nannten zunächst die ihnen bekannten Zaubersprüche, die jedoch nicht zum Ziel führten. Als DoroFee ihnen den richtigen Spruch verriet und die Kinder diesen dreimal laut und deutlich wiederholten, ließ sich das Buch endlich öffnen. Im Inneren des Buches verbargen sich kurze Feen- und Koboldgeschichten der Autorin. Mit ihrem Lesevortrag, aufgelockert durch das Zeigen eigener Illustrationen und Fragen zum Inhalt, zog sie die Klasse in ihren Bann. Die märchenhaften Geschichten hießen „Der Kobold Hackerack und seine Frau Huckeru“ und „Das Mittsommernachtsfest“. Ein vorbereitetes Quiz, das die Kinder problemlos lösen konnten, rundete die Lesung ab. So bescherte Frau Herrmann den Schülern ein kurzweiliges Literaturerlebnis. Diese bedankten sich mit tobendem Applaus und einem kleinen Geschenk. O-Ton der meisten Kinder: „Mir hat alles gut gefallen: die schönen Geschichten, die tollen Bilder, insbesondere das Harfenspiel und der kleine Aufkleber, den uns Frau Herrmann geschenkt hat.“Übrigens: Wer noch auf der Suche nach einem besonderen Weihnachtsgeschenk ist und Frau Herrmann gern erreichen möchte, darf eine E-Mail senden an: dorothee-eva-herrmann@gmx.de.

Ines Günther, Klassenlehrerin, GS Nobitz

17. November 2017, Lesung „Luca und der Engel aus der Hosentasche“, Grundschule „Am Schötener Grund“ Apolda

Gelungene Autorenlesung, die alle Kinder ansprach: „Die Geschichte hat mir gut gefallen.“ „Es hat Spaß gemacht, zuzuhören.“ „Er war gut, dass man Wörter in einer anderen Sprache lernen konnte.“ „Es war ganz leise, alle haben gut zugehört.“ „Ein Engel in einer Hosentasche – eine tolle Idee!“ „Lustig, dass die Engel angeblich zu viel Süßes gegessen haben und deswegen so dick sind.“ „Ich muss mal nach Venedig, um mir so eine Gondel anzusehen.“ „Blindenschrift habe ich mal geübt, das ist sehr schwer.“

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