Sylvia Weigelt

Geboren 1952 in Thüringen. Studium der Germanistik, Geschichte und Pädagogik in Jena. Bis 2006 Dozentin für ältere deutsche Sprache und Literatur an der FSU Jena, seit 2006 freiberufliche Publizistin, Arbeitsgebiet: alles, was mit Sprache, Literatur, Geschichte, Kulturgeschichte von den Anfängen über das Mittelalter bis zur Neuzeit (ca. 1600) zu tun hat, gelegentlich auch darüber hinaus.

Klassenstufen: 10. Klasse, 2. Klasse, 3. Klasse, 4. Klasse, 5. Klasse, 6. Klasse, 7. Klasse, 8. Klasse, 9. Klasse, Oberstufe

Themen: Fantasie und Fantastisches, Historisches, Krimi / Kinderkrimi, Regionales und Heimat, Zeitgeschichte

Elemente/Werkstätten: Werkstatt: Schreiben

Kontaktdaten

Anschrift: 07751 Jena
Telefon: (03641) 448436
E-Mail: weigeltjena@arcor.de

Themenangebot

Buchlesungen für die Klassenstufen 5-7, 8-10 und 11-12, sowie für Erwachsene. Weiterbildung für Lehrer u. a. zu speziellen und allgemeinen Themen aus dem gesamten Arbeitsgebiet. Workshops, Vorträge mit und für Schüler und Erwachsene:

Wie die Wartburg zu ihrem Namen kam: Sagen und historische Begebenheiten aus unserer Heimat. Klassenstufe 3-4 und 5-7; (vorzugsweise Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt).

Sprache im Wandel der Zeiten: Wie sprach man früher, wie entstand unsere heutige Sprache, und wie werden wir morgen sprechen? Klassenstufe 5-7 und 8-10.

Von der Herkunft und dem Eigenleben unserer Sprichwörter. Klassenstufe 5-7 und 8-10.

Die Helden der alten Bücher: Artus und Theoderich, Nibelungen und Minnesänger. Klassenstufe 5-7, 8-10 und 11-12 (auf Wunsch mit Ausschnitten aus den Originaltexten).

Fest- und Feiertage: Entstehung und Brauchtum. Klassenstufe 4 und 5-7.

Luther – und was von ihm geblieben ist. Klassenstufe 5-7, 8-10 und 11-12.

Wer war Hanfried? [Johann Friedrich I., Kurfürst von Sachsen (1503-1554)] Ein Denkmal erzählt von bewegten Zeiten. Klassenstufen 5-7, 8-10 und 11-12.

Bibliographie

„Der Kranichjunge“, Anthologie „Wer will schon in den Süden“, Illustration Julian Wagner, Hg. FBK für Thüringen e.V., Verlag Tasten & Typen, Bad Tabarz, 2021.

„Mein Glück geht auf Stelzen“ – Der gescheiterte Kurfürst Johann Friedrich I., quartus-Verlag, Bucha bei Jena, 2017.

Das Wasserschloss “Zur fröhlichen Wiederkunft” in Wolfersdorf. “Fürwahr ein heiteres Haus”. Wolfersdorf 2014.

„Sibylle von Kleve – Cranachs schönes Modell“, Wartburg Verlag GmbH Weimar, 2012

„Der Männer Lust und Freude sein – Frauen um Luther“, Wartburg Verlag GmbH Weimar, 2011

„Sich auf die Dinge in der Welt einrichten – Martin Luther über Moral und Ethik des weltlichen Handelns“, Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, 2011

„Fässleseecher – Arten und Unarten der Thüringer“, zusammen mit Rainer Hohberg, Taucha, 2009

„Unterwegs zu Elisabeth, Glaux-Verlag Jena, 2007

„Quellen zum Leben der heiligen Elisabeth“, Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, 2007

„Brot und Rosen“, Das Leben der heiligen Elisabeth in Sagen und Legenden, zusammen mit Rainer Hohberg, auch als Hörbuch, Wartburg Verlag GmbH Weimar, 2007

„Thüringen um 1200“, Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, 2007

 

Wissenschaftliche Arbeiten, u. a. zur Reformationszeit, Luther, Geschichtsschreibung in Thüringen

Leseprobe

Sibylle von Kleve ”Cranachs schönes Modell”

Das Porträt der Sibylle von Kleve als jugendliche Braut, 1526 von Lucas Cranach d. Ä. gemalt, gilt als eines der anmutigsten Frauenbildnisse der Renaissance. Zugleich ist es das erste von Sibylle bekannte Porträt. Aus Cranachs Werkstatt kam vermutlich auch das letzte, zu ihren Lebzeiten entstandene Bild: Auf dem Altar der Weimarer Stadtkirche sehen wir sie, etwa 40-jährig, an der Seite ihres Gemahls, als reife Frau, vom Leben gezeichnet.

Wer aber war dieses Mädchen, das mit vierzehn Jahren mit dem späteren Kurfürsten von Sachsen Johann Friedrich I., genannt der Großmütige, vermählt wurde? Und wie mag sie sich gefühlt haben, als sie Cranach Modell saß? Gerade war sie einem Mann versprochen worden, den sie vielleicht nur einmal zuvor gesehen hatte. Dass sie mit der Ehe Macht und Besitz der Familie sicherte, war seinerzeit nicht nur für Töchter aus adligem Hause selbstverständlich. Aber ob ihr dies ein Trost war?

Sibylle musste das ihr vertraute Land, die ihr vertraute Umgebung, die ihr vertrauten Menschen verlassen; selbst ihr alter Glaube galt in der neuen Heimat nichts mehr. Was erwartete sie im lutherischen Sachsen? Was würde von ihren Träumen und Hoffnungen bleiben? Diese Fragen könnten ihr durch den Kopf gegangen sein, während sie für Cranach in stiller Pose verweilte. Welche Freuden und Leiden das Leben tatsächlich für sie bereithielt, als sie den schützenden Kreis der Familie verließ und ihrem Gemahl nach Sachsen folgte, davon ahnte sie damals wohl kaum etwas.

Bei der Vertrautheit, die Sibylle und ihren Mann verband, traf sie die Trennung von ihm und die Ungewissheit über sein Schicksal besonders schwer. Schon nach wenigen Monaten des Krieges schreibt sie, sie sei „des langen Wartens müde geworden“ und hoffe, sie mögen doch „bald wieder mit Freuden zusammenkommen“, denn „danach mich von ganzem Herzen verlangen tut“. Ähnlich fühlt Johann Friedrich, der am 23. Dezember 1546 aus Eisenach mitteilt, er bedaure, dass er weiter ziehen müsse, „sonst wollte ich Dich in Eile hierher gefordert haben, denn mich herzlich nach Dir verlangen tut“. Einmal erinnert Sibylle ihn an sein Versprechen, bald zurückzukommen: „Ich (habe) E. G. wohl ein halbes Jahr und länger nicht gesehen … Heißt das, in kurzer Zeit wiederkommen, wie E. G. zu mir sagtet? Ich habe es nicht vergessen. Ich habe das Gefühl, dass aus der kurzen Zeit eine lange Zeit geworden ist, erbarme es Gott“ (26. März 1547). Nur ein kleiner Trost war es da, dass sie selbst während des Krieges in ständigem Kontakt zu ihrem Mann stand. Einmal schickte sie ihm sogar anderthalb Schock (90) Krammetsvögel ins Heerlager. Trotz der angespannten Situation kokettierte Sibylle mit ihm. Sie hoffe, schreibt sie, es gefalle ihm, wenn sie auf diese Weise an ihn denke, denn sie wolle ihren Herzallerliebsten nur ja gesund erhalten, „damit mir das liebe Bäuchelein ja nicht verderbe, der liebe Gott möge es behüten vor allem Übel und Leib und Seele auch … Ich meine es von ganzem Herzen traulich und gut mit E. G.“ (1. Februar 1547). Als Johann Friedrich ihr mitteilt, er hätte die Vögel am liebsten mit ihr zusammen verspeist, antwortet sie: „Ich wäre gern gekommen. Und wenn mich meine Füße nicht getragen hätten, so wäre ich gekrochen gekommen“ (11. Februar 1547). Als sie dies schreibt, sind sie schon zwanzig Jahre miteinander verheiratet.

Zuerst zählt Sibylle die Wochen, dann die Monate und schließlich die Jahre der Trennung. Wie sehr sie um den gefangenen Gemahl trauert, zeigt ihr Entschluss, nur noch schwarz zu tragen, solange er nicht bei ihr ist. Hört sie einmal längere Zeit nichts von ihm, grämt sie sich fast zu Tode. Auch nach zwei Jahren Gefangenschaft ist ihre Sehnsucht ungebrochen, „denn mir Euer Gnaden Tag und Nacht, ich schlafe oder wache, nicht aus meinem Gebet und Herzen kommt, solange mich Gott am Leben erhält“ (15. Mai 1549). Immer wieder bekennt sie sich zu ihren Gefühlen: „So, herzallerliebster Herr und Gemahl“, lesen wir am 24. Mai 1549, „könnt Ihr es mir auch nicht verdenken, denn ich bin ebenso nur aus Fleisch und Blut wie jeder andere Mensch auch und würde mir auf dieser Welt nichts lieber wünschen, als dass ich bei Euch wäre.“

Feedback

Lesung am 16.10.2019 mit der Autorin Dr. Sylvia Weigelt im Augustinerkloster Erfurt

 Als Weizenkörner vom Himmel fielen 

Die Lesung war gut vorbereitet und interessant dargestellt. Zum Schluss gab es die Möglichkeit, Fragen zum Thema zu stellen und zu diskutieren. Die Lesung traf auf großes Interesse. Es zeigte sich, dass Gottesstrafen und Wunder nicht nur im Mittelalter die Menschen bewegten. Glauben ist ein weites Feld. Die Holle ist eine Frau, die der ganzen Welt gehört.Die vielen Einzelbeispiele, z.B. das Rosenwunder der hl. Elisabeth von Thüringen haben den ZuhörerInnen besonders gefallen.Es war alles so, wie die ZuhörerInnen es zum Thema Gottesstrafen und Wunder sich vorstellten. Das Thema „Frau Holle“ war von zentralem Interesse.

Thüringer Autorin Dr. Sylvia Weigelt am 24.02.2019 zu Gast im Teehaus Hummelshain

Der gescheiterte Kurfürst. Aus dem Leben des „Hanfried“

Dank der umfangreichen und professionellen Werbung durch den Förderverein konnte Frau Dr. Weigelt vor sehr zahlreichen Gästen aller Altersstufen aus Ihrem neuen Buch lesen. Wie bei vielen Veranstaltungen im Teehaus am Alten Jagdschloss war das Interesse so groß, dass nicht alle Interessenten Platz fanden.  Bei der Lesung erzählte die Autorin teilweise frei, teils trug sie Passagen aus ihrem Buch vor. Nach der Lesung kam es zu einer angeregten, teilweise auch kritischen Diskussion. Für Veranstalter wie auch die Autorin kann die Veranstaltung als erfolgreich bewertet werden.
Die Veranstaltung zeigte, dass historische Themen wie die von Frau Dr. Weigelt vorgestellte Biografie über den Kurfürsten Johann Friedrich den Großmütigen auch im ländlichen Raum ein sehr breites Publikum ansprechen können. Bei der Lesung bemühte sich die Autorin, besonders spannende bzw. unterhaltsame Aspekte aus dem Leben des Hanfried in den Vordergrund zu rücken. Ihre Ausführungen waren für alle Anwesenden verständlich – und brachten vielen Gästen neue Einsichten in das Leben des Gründers der Jenaer Universität und die Zeit der Reformation und der mit ihr verbundenen Glaubenskämpfe. Der Beifall nach der Lesung und die interessierten Fragen zeugen davon, dass die Veranstaltung bei den Gästen gut angekommen ist.

Buchlesung mit der Autorin Sylvia Weigelt und dem Autor Rainer Hohberg aus dem Buch „Arten und Unarten der Thüringer“ in der Seniorenbegegnungsstätte „Hüttenholztreff“, Hanns-Eisler-Straße 16, 98693 IlmenauSeniorenbegegnungsstätte „Hüttenholztreff“, Hanns-Eisler-Straße 16, 98693 Ilmenau

Am 26. September fand in der Begegnungsstätte „Hüttenholztreff“ im AWO Seniorenzentrum „Hüttenholz“ ein kurzweiliger literarischer Nachmittag statt. Das Autorenduo Dr. Sylvia Weigelt und Reiner Hohberg gab Ausschnitte aus seinem Buch „Fässleseecher. Arten und Unarten der Thüringer“ zum Besten.
Weit über 300 neckische Spitznamen von Thüringer Orten und deren Bewohnern haben sie darin zusammengetragen. Die Initiative für die Lesung ging von einem Heimbewohner des benachbarten AWO-Pflegeheims „Birkenhof“ aus, der den Kontakt zwischen Herrn Hohberg und dem AWO-Quartiersbüro „Am Stollen“ herstellte.
Die Veranstaltung, die u.a. durch den Friedrich-Bödecker-Kreis für Thüringen e.V. gefördert wurde, besuchten etwa 40 Menschen. Das Publikum setzte sich aus Bewohner*innen der beiden Pflegeheime „Hüttenholz“ und „Birkenhof“, Besucher*innen der Begegnungsstätte „Hüttenholztreff“ und weiteren Interessierten aus dem Wohngebiet und der Umgebung zusammen.
Erfurter Puffbohnen, Bleicheröder Schneckenhengste, Niederroßlaer Elefantenkitzler, Geraer Fettguschen und Ilmenauer Krummhälse – diese bildhaften Necknamen sind bis heute vielen Thüringer*innen ein Begriff. Die Gäste der Lesung kennen nun auch die jeweiligen Entstehungsgeschichten dahinter. Aus den Reihen der Zuhörer*innen gab es außerdem einige Ergänzungen zum Streifzug durch die Welt der regionalen Spitznamen.  Die Zuhörer*innen bewerteten die Veranstaltung sehr positiv, abwechslungsreich (auch durch die verschiedenen Medien), informativ und interessant. Auch das Zusammentreffen und der Austausch zwischen Heimbewohner*innen, ihren Angehörigen und vielen auswärtigen Gästen fanden großen Anklang. Die Zuhörer*innen fühlten sich aktiv in die Lesung eingebunden, da sie auch Zwischenfragen und Anmerkungen einbringen konnten. Alle genossen den unterhaltsamen Nachmittag.
Die anwesenden Heimbewohner*innen waren sehr glücklich über die Abwechslung im Haus.
Gerade die Beschäftigung mit der Heimat und die Erinnerung an die Kindheits- und Jugendtage, die durch die Necknamen geweckt wurden, bereitete sämtlichen Zuhörern viel Freude.

Mein Glück geht auf Stelzen – Portrait Johann Friedrich I. von Sachsen

Lesung am 14.03.2017 mit der Autorin Sylvia Weigelt im Projekt „Literaturcafé“ des Aktionskreis für Frieden e.V. ,Augustinerkloster Erfurt, Tagungsraum Prag

Die Lesung wurde vom Publikum sehr gut angenommen. Die Lesung war gut vorbereitet und auch für Zuhörer, die nicht voll in der Geschichte der Reformationszeit stehen, leicht verständlich. Damit war die Veranstaltung für jeden der Anwesenden ein gelungener Abend. Das Publikum ist aufmerksam mitgegangen, obwohl dies nicht immer leicht war bei der Fülle der vorgetragenen Fakten. Abschließend war noch ausreichend Zeit für Beantwortung von Fragen. Die umfangreiche Sachkenntnis der Autorin hat den Zuhörern sehr gefallen.

28. Juni 2017, Lesung aus „Quellen zur Geschichte Thüringens“, Augustinerkloster Erfurt

Die Autorin stellte ihr Buch „Quellen zur Geschichte Thüringens 30 – Elisabeth von Thüringen in Quellen des 13. bis 16. Jahrhunderts“ vor. Die Lesung ist beim Publikum gut angekommen und Fragen der Zuhörer konnten immer kompetent  beantwortet werden. Das zeigt eine gute Vorbereitung der Autorin auf die Lesung und ihr Fachwissen zum Thema Luther und Reformation.

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